Inline-Skating, Nordic Blading und Rollski

– Ideales Sommertraining auf Rollen, nicht nur für Langläufer –


Inline-Skating

Inline-Skating zählt zu den beliebtesten Sportarten bei Kindern und Jugendlichen. Aber auch immer mehr Erwachsene, Frauen und Männer gleichermaßen, freunden sich mit dieser leicht zu lernenden und sehr dynamischen Sportart an. Es gibt verschiedene Varianten des Inline-Skatens: Neben Fitness-Skating, der mit einem Anteil von 72% beliebtesten Disziplin des Inline-Skatings, wird noch Inline-Hockey (15%), Aggressive- bzw. Stunt-Skaten (10%) und Speedskating betrieben (3%) [1].

Das Fitness-Skaten ist die als Freizeitsport betriebene Ausdauerform des Inline-Skatens.
Dabei werden die Inline-Skates entweder als Fortbewegungsmittel oder zum Zwecke eines Ausdauer- oder Gesundheitstrainings genutzt. Untersuchungen der Universität Bochum zeigen, daß die Belastungsintensität beim Fitness-Skating überwiegend in einem günstigeren Stoffwechsel- bereich liegt als beim Lauftraining. Personen mit geringer Ausdauerleistungsfähigkeit können somit die Trainingsbelastung deutlich besser dosieren als beim Laufen [2]. Zudem ist der statische Kraftanteil beim Inline-Skaten höher als beim Laufen, während die Stoßbelastung auf den Bewegungsapparat geringer ist, was die Gelenke schont. Inline-Skating ist somit sehr gut für das Ausdauer- und Gesundheitstraining geeignet, denn es

  • trainiert das Herz-/Kreislaufsystem
  • kombiniert Kondition und Koordination
  • schont die Gelenke
  • stabilisiert Rumpf- und Gelenkmuskulatur
  • fördert das Gleichgewichtsvermögen
  • schult Wahrnehmung und Reaktion
  • steigert Ausgeglichenheit und Wohlbefinden.

Jedoch ist die Verletzungshäufigkeit beim Fitness-Skaten vergleichbar mit der des alpinen Skilaufs, aber immer noch deutlich geringer als bei Mannschaftssportarten (Handball, Fußball) [2]. Die meisten Verletzungen treten bei Anfängern in den ersten Monaten auf. Ursachen sind dann meist mangelnde Ausweich-, Brems- und Falltechniken. Daher ist es unbedingt erforderlich, das Inline-Skaten unter fachkundiger Anleitung zu erlernen, wie auch beim Skilaufen die ersten „Gehversuche“ in einer Skischule absolviert werden. Durch Beachtung der folgenden zehn goldenen Regeln des Deutschen Rollsport und Inline-Verbandes lässt sich zudem das Verletzungsrisiko weiter reduzieren:

  1. Tragen Sie immer die vollständige Schutzausrüstung (Knieschoner, Ellenbogenschoner, Handgelenkschoner), beim Schnellfahren auch einen Helm.
  2. Lernen Sie sicher, schnell und rechtzeitig zu bremsen.
  3. Bleiben Sie immer achtsam und zuvorkommend (skate smart!).
  4. Skaten Sie stets so, dass Sie die Situation unter Kontrolle haben.
  5. Skaten Sie auf Wegen immer auf der rechten Seite und überholen Sie Fußgänger, Radfahrer oder andere Skater stets links.
  6. Meiden Sie Flächen mit starkem Fußgänger- oder Radfahrverkehr.
  7. Achten Sie auf Fußgänger und Radfahrer und lassen Sie ihnen immer den Vorrang.
  8. Wenn Sie auf dem Bürgersteig fahren: Geschwindigkeit reduzieren, stets bremsbereit sein, vorausschauend skaten – Fußgänger haben Vorfahrt
  9. Meiden Sie nasse, ölige, sandige oder staubige Wege sowie Unebenheiten und Schotter.
  10. Fahren Sie nicht auf öffentlichen Straßen oder auf Radwegen.
  11. Wir haben nur noch hinzuzufügen:
    Nehmen Sie als Anfänger Unterricht, z.B. in einem unserer Vereine.

Nordic Blading

Nordic Blading ist Inline-Skating mit Stöcken. Durch den Stockeinsatz werden im Gegensatz zum reinen Inline-Skating auch der Oberkörper mit Rücken-, Bauch- und Armmuskulatur effektiv trainiert. Die aufrechte Haltung verhindert eine Überlastung der Bandscheiben. Durch den größeren Anteil der beanspruchten Muskelgruppen steigt die Herzfrequenz im Vergleich zum traditionellen Skaten und macht Nordic Blading um 40% effektiver. Die Stöcke als zusätzlicher Schweißtreiber bieten demnach abwechslungsreichen und effektiven Bewegungsspaß.

Für Anfänger bringen die beiden Stöcke mehr Sicherheit, da der Nordic-Blader im Vergleich zum Inline-Skater zwei zusätzliche Abstützpunkte hat und das Abbremsen erleichtert wird. Die aufrechte Haltung und die längere Gleitphase schulen die Technik und reduzieren die Geschwindigkeit. So können Sie beim traditionellen Inline-Skating ohne Stöcke durchaus höhere Geschwindigkeiten erreichen (Eisschnellläufer benutzen ja auch keine Stöcke).

Die Nordic Blading-Technik gleicht der Bewegungsausführung des Skilanglaufskatens mit seinen Techniken: Siitonenschritt, Doppelstockschub, 2:1-, 1:1-, Armschwungtechnik und Führarmtechnik. Am einfachsten erlernen Sie Nordic Blading in einem der von unseren Vereinen angebotenen Kurse.

Vorteile des Nordic Bladings

  • Neben Bein-, Hüft- und Pomuskulatur werden auch Arme, Schultern, Brust und Rücken trainiert.
  • Auflockernde Arm- und Schulterbewegung.
  • Gesteigerte Effektivität durch die Ganzkörperbelastung.
  • Dem Bewegungsmangel im sitzlastigen Alltag bietet Nordic Blading den optimalen körperlichen Ausgleich.
  • Verbesserung von Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordinationsvermögen für lange Abdruck- und Gleitphasen.
  • Gute Vorbereitung für den Skilanglauf im Winter. Im Vergleich zum Rollski-Training leichter zu lernen und einfacherer in der Technik.

Ausrüstung

  • Inline-Skates mit Bremse.
  • Schutzausrüstung bestehend aus Helm, Knie- und Ellenbogenschützern. Zudem schützen eine splittersichere Brille vor den Stöcken des Vordermanns und Handschuhe vor Blasen.
  • Stöcke mit Hartmetallspitzen, jedoch ohne Skiteller. Die optimale Länge errechnen Sie mit folgender Formel: Körpergröße(cm) x 0,9 + 2,5 cm. Im Fachhandel werden spezielle Nordic-Blading-Stöcke angeboten, deren wesentliches Merkmal eine Kombispitze aus Hartmetall und Gummi ist. Kostengünstiger ist der Austausch der Winterskispitzen Ihrer normalen Skating-Skistöcke durch gehärtete Sommerspitzen (ebenfalls im Fachhandel erhältlich).

Kurse

Kurse zum Nordic Blading bietet u.a. der Leipziger Skiclub e.V. an.


Rollski

Rollskilauf ist die hohe Schule des Sommertrainings für Skilangläufer. Im Gegensatz zum Nordic Blading kann, je nach Rollskimodell, sowohl in der Skating-Technik als auch in der klassischen Technik (Diagonaltechnik) trainiert werden. Letzteres wird erst durch eine Rücklaufsperre möglich. Trainingsziel ist die möglichst sportspezifische Belastung der Muskulator. Zur Erhöhung der Trainingsintensität werden daher meist Rollski mit erhöhtem Rollwiderstand gefahren. Eine Bremse wie an Inline-Skates gibt es am Rollski nicht. Zudem lassen sich Rollski schwieriger steuern als Inline-Skates und enge Kurven sind meist nur durch Umtreten zu meistern. Auf öffentlichen Straßen, Fuß- und Radwegen ist das Rollskitraining laut Straßenverkehrsordnung verboten.

Ausrüstung

  • Skiroller mit entsprechender Skibindung und den passenden Skischuhen
  • Schutzausrüstung und Skistöcke (siehe Nordic Blading)

Kurse

  • Rollskitraining ist wesentlicher Bestandteil des Skilanglauftrainings und wird daher von allen unseren Skivereinen angeboten.
Auch die Jüngsten können schon Rollski laufen, hier beim Liebertwolkwitzer Skiroller- und Inliner-Lauf 2003.

Wettkämpfe

  • Die von unseren Vereinen organisierten Rollskiwettkämpfe finden Sie im Terminkalender.

Quellen:
[1] Nagel V., Hatje T., Inline-Skating, Sport-Verlag, Berlin 1997
[2] Schulz H., Heck H., http://www.ruhr-uni-bochum.de/rubin/rbin2_98/rubin2.htm, Bochum 1998